Wortschatzsucher.
10. April 2024Der größte Reichtum des sprachbegabten Menschenaffen ist sein Wortschatz. Besonders reich sind Englischsprachige, sie verfügen theoretisch über 750.000 Wörtern. Das Deutsche umfasst je nach Zählung 350.000 bis 500.000 Wörter. Nicht alle kennt jeder. Aber den meisten von uns ist klar, dass unser passiver Wortschatz größer ist, als unser aktiver.
Der passive Wortschatz ist wie Geld unter der Matratze. Er wirft keine Zinsen in unserem Alltagsleben ab. Zum Glück werden wir gelegentlich von Literatur, Film, Funk und sogar von Tageszeitungen und Magazinen an sprachliche Goldstücke unter unseren Matratzen erinnert. Wir können sie hervorholen und unsere Alltagssprache glänzend und interessant gestalten. Es ist nicht notwendig, sich freiwillig auf die aktuellen Modewörter zu beschränken.
Für „Die Presse“ schreibt Erich Kocina über Interessantes am Rande der Nachrichtendurchfahrtsstraßen. In manchen seiner Kolumnen kann man Wortfundstücke entdecken, dem Dunkel des passiven Wortschatzes entreißen und sich damit selbst eine Freude machen. Außerdem kann man dank Herrn Kocina herausfinden, warum „mundtot“ nichts mit dem Essloch zu tun hat.